Buchtipp des Monats November

Reimer Gronemeyer (2019): Demenz: Wie unsere alternde Gesellschaft den Kollaps vermeidet. Droemer TB Verlag

Prof. Dr. Reimer Gronemeyer ist Theologe und Soziologe. Seit Jahren beschäftigt er sich mit den Themen Altern und Demenz u.a. unter den Gesichtspunkten Souveränität und Abhängigkeit in unserer Gesellschaft. Er ist Autor zahlreicher Publikationen und vielgefragter Vortragsreferent.

Die Medizin hat keine Lösung – wir müssen endlich die soziale Seite der Demenz erkennen!“, fordert Reimer Gronemeyer in diesem Buch.

Gronemeyer fordert in seinem Buch damit einen Perspektivwechsel – die Suche nach einer zivilgesellschaftlichen Lösung, einer Strategie gegen die sozialen Folgen einer alternden Gesellschaft mit zunehmenden demenziellen Syndromen, denn eine medizinische Lösung ist nicht in Sicht.

Schon früh verdeutlichte er eben diese Notwendigkeit einer Suche nach Alternativen zur Weginstitutionalisierung. Schon früh verdeutlichte er, dass angesichts des demographischen Wandels und des sich verschärfenden Pflegenotstandes Alternativen zu suchen sind, um die Demenz zu „Entdämonisierung“.

Sein Anliegen ist es, gerade im Bezug zur Demenz, dass wir uns als Gesellschaft auf den Weg machen, in ein harmonisches Miteinander der Generationen zu investieren. Damit spricht er jede Altersgruppe an.

Er plädiert für eine Kultur des gegenseitigen Helfens, einem Hilfemix aus professioneller Pflege und bürgerschaftlichem Engagement.

 

Sein Buch bietet keine Patentrezepte, beeindruckt aber durch seine Hartnäckigkeit und auch Unbequemlichkeit, fordert auf zur Reflektion des eigenen freiwilligen Einsatzes.

Ich finde diesen Perspektivwechsel wohltuend und sehr interessant. Wer Reimer Gronemeyer schon einmal live erlebt hat, weiß, dass genau das seine Stärken sind: unbequem sein – aber auch leidenschaftlich an unsere Menschlichkeit zu appellieren.

 

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